Zusammenfassung
Bei der anaphylaktischen Reaktion des isolierten Meerschweinchenherzens dominieren — der Sympathicuswirkung des Histamins gegenüber —Manifestationen einer Vaguserregung. Es kann also angenommen werden, daß im Laufe der anaphylaktischen Läsion aus dem geänderten Herzmuskel cholinartige Stoffe frei werden, die in Abhängigkeit von ihrer Konzentration verschieden starke Vaguseffekte hervorrufen. An mit atropinhaltiger (1 ∶ 50000-1 ∶ 100000) Tyrodelösung durchströmten sensibilisierten Herzen konnte der Shock nicht ausgelöst werden; Physostigminhaltige (1 ∶ 10000-1 ∶ 20000) Tyrodelösungen ließen dagegen die Shockwirkung unbeeinflußt. Es ist also anzunehmen, daß der wirksame Stoff kein Cholinester, sondern das Cholin selbst ist. An normalen Meerschweinchenherzen ist das Trimethyloxyäthylammoniumhydroxyd relativ unwirksam, die Empfindlichkeit des sensibilisierten Herzens scheint dagegen hochgradig gesteigert zu sein.
Literatur
Went, S. u. K. Lissák: Arch. f. exper. Path.179, 609 (1935).
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Went, S., Lissák, K. Parasympathicomimetische Wirkungen in den an Meerschweinchenherzen auslösbaren Shockerscheinungen. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 179, 616–619 (1935). https://doi.org/10.1007/BF01861045
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