Zusammenfassung
Cholin und Pilocarpin wirken auf Paramecien entgegengesetzt wie Adrenalin.
Dieser Antagonismus besteht hinsichtlich der Beeinflussung der pulsierenden Vakuole, der Chemotaxis und der Schwimmgeschwindigkeit. Auch die Viskosität des Protoplasmas wird durch Parasympathicotonica gegenteilig als durch Sympathicotonica beeinflußt.
Kalium verhält sich in gewissen Versuchen an Pantoffeltieren wie Cholin, Calcium wie Adrenalin.
Atropin und Curare hemmen die Cholinwirkung auf Paramecien.
Auf Grund der Gleichförmigkeit des Verhaltens einzelliger und vielzelliger Tiere gegen die untersuchten Reizstoffe wird auf Erklärungsmöglichkeiten kolloidchemischer Art für die vegetative Erregungsübertragung hingewiesen.
Literatur
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Wense, T. Kolloidchemische Veränderungen als vermutliche Grundlage vegetativer Nervenvorgänge nach Untersuchungen an Paramecien. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 179, 475–482 (1935). https://doi.org/10.1007/BF01861034
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