Zusammenfassung
Es wurden reife sowie unreife Mohnköpfe auf pharmakologischem Wege auf ihre Giftigkeit und ihren Gehalt an Nebenalkaloiden des Morphins untersucht. In beiden Mohnproben konnten neben Morphin nur die beiden chemisch ebenfalls zur Phenanthrengruppe gehörigen Nebenalkaloide Codein und Thebain nachgewiesen werden, während aus der Isochinolingruppe weder Narkotin noch Papaverin oder ein anderes Alkaloid nachgewiesen werden konnte. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß auf Grund der pharmakologischen Ergebnisse reifen Mohnköpfen infolge ihres Gehaltes namentlich an Codein und in untergeordneterem Maße auch an Thebain eine größere Giftigkeit zukommt, als ihrem Morphingehalt allein entspricht. Ein Unterschied in der Wirksamkeit zwischen reifen und unreifen Mohnkapseln konnte nicht ermittelt werden.
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Bunge, R. Über die Giftigkeit reifer Mohnköpfe. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 179, 465–474 (1935). https://doi.org/10.1007/BF01861033
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