Zusammenfassung
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1.
Aus dem amerikanischen Trockeninsulin Squibb ließ sich nach dem Verfahren von Abel kristallines Insulin jedesmal gut herstellen, nicht aber oder nur unvollständig aus Insulin anderer Provenienz.
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2.
Die Elementaranalysen unseres Präparates, sein Schmelzpunkt und seine Kristallform stimmen mit den Abelschen Angaben gut überein.
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3.
1 mg kristallines Insulin verbraucht bei der Oxydation mit Kaliumferricyanidlösung (nach Hagedorn-Jensen) 2,093 mg K3Fe(CN)6 entsprechend 0,0509 mg Sauerstoff. Nach vorheriger Inaktivierung des Präparetes durch n/200 Sodalösung bei 96o werden 22,8% Ferricyanid (bzw. Sauerstoff) weniger verbraucht. Die Reduktionswertverminderung um 0,0116 mg Sauerstoff entfällt auf den Teil des Insulinmoleküls, der mit der aktiven Gruppe verändert worden ist.
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4.
Wird kristallines Insulin in n/100 Sodalösung bei 96o behandelt, so machen Ammoniakabspaltung und Reduktionswertverminderung mit der Inaktivierung nicht halt. Die Reaktion spielt sich außer an der wirksamen Gruppe noch an weiteren Stellen des Moleküls ab. Es fällt aber dabei auf, daß die Reduktionswertverminderung nach der Inaktivierung kaum mehr fortschreitet.
Literatur
Die Untersuchungen wurden aus Mitteln der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft durchgeführt.
J. of Pharmacol.31, 65 (1927).
Ebenda J. of Pharmacol.32, 367 (1928).
J. of Pharmacol.31, 81 (1927).
Proc. nat. Acad. Sci. U. S. A.12, 132–136 (1926).
Biochemic. J.23, 384 (1929).
Vgl. Bürger, Max: Verh. dtsch. Ges. inn. Med. XLIV. Kongreß, Wiesbaden 1932, S. 458.
Über die Bewertung der biologischen Insulinmessung vgl. M. Bürger und H. Kohl. Über kristallinisches Insulin, I. Mitteilung, s. Seite 431 dieses Heftes.
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Bruch, E. Über kristallinisches Insulin. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 173, 439–451 (1933). https://doi.org/10.1007/BF01860915
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01860915