Über herzwirksame Glykoside

Zusammenfassung

Ausgehend von Weeses Feststellungen über die Abhängigkeit der Verteilung der Digitalisglykoside auf Herz und extrakardiale Gewebe von verschiedenen hämodynamischen Bedingungen (Größe der Koronardurchblutung, Geschwindigkeit der Zufuhr, Blutumlaufsgeschwindigkeit und anderes) wurde geprüft, ob sich bei Bestimmung der letalen Strophanthinwirkung im Titrationsversuch nach Hatcher an Katzen Empfindlichkeitsunterschiede zeigen lassen nach pharmakologischen Eingriffen, die die betreffenden Verteilungsbedingungen verändern. Als wesentliche Ergebnisse konnten dabei festgestellt werden eine geringfügige Zunahme der Toxizität nach Vagotomie und bei Kallikreininfusion. Behandlung der Versuchstiere mit Atropin, Amylnitrit, Coffein und Adrenalin setzte ihre Strophanthinempfindlichkeit herab. Morphinvorbehandlung ließ sie unverändert.

Nach diesen Befunden bestehen keine direkten Beziehungen der Strophanthinwirkung zur Größe der Koronardurchblutung; es scheint vielmehr, daß Pharmaka, die die Koronargefäße erweitern, auch die Strophanthintoxizität vermindern können. Für die Abschwächung der Strophanthinwirkung durch Atropinisierung konnte keine erklärende Deutung gegeben werden; das Erfolgsorgan selbst erwies sich nach Versuchen am Starlingschen Herz-Lungenpräparat nach Atropin nicht als unterempfindlich.