Zusammenfassung
Die charakteristische Wirkung papaverinähnlicher Verbindungen ist nicht an die Anwesenheit der sogenannten “Benzyl”-Gruppe geknüpft. Mehrere in Stellung 1 substituierte Isochinolinderivate, welche die CH2-Gruppe nicht enthalten, wirken am Dünndarm ebenfalls erschlaffend, und zwar stärker als ihre entsprechenden “Benzyl”-Verbindungen. Ebensowenig ist die betäubende und die koronargefäßerweiternde Wirkung von der Methylgruppe abhängig.
Da auch die Giftigkeit der geprüften methylfreien Stoffe geringer ist, kann die “Benzyl”-Gruppe in papaverinähnlich gebauten Verbindungen deren pharmakologische Wirksamkeit und therapeutische Wirkungsbreite sogar vermindern.
Eine zweite CH2-Gruppe zwischen den aromatischen Ringen eines derartigen substituierten Isochinolinderivates verkehrt die betäubende und die muskelerschlaffende Wirkung in ihr Gegenteil.
Literatur
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Vgl. E. Mercks Jahresbericht 1930, Bd. 44, S. 14 und 15.
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Kreitmair, H. Ist die Papaverinwirkung eine Benzylreaktion?. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 164, 509–517 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01860248
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