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Zusammenfassung

Bei Berücksichtigung der Erregungslage der Iris war es möglich, eine bisher nicht bekannte Wirkung des Atropins aufzufinden.

In Versuchen an Katzen wurde festgestellt, daß nach längerer Vorbehandlung des Auges mit einer 1%igen Lösung von schwefelsaurem Atropin oder einer 1%igen von bromwasserstoffsaurem Skopolamin die Pupille des behandelten Auges enger wird als die Kontrollpupille, wenn man derartig vorbehandelte Tiere zwischen vorderen und hinteren Vierhügeln dezerebriert.

Ebenso läßt sich vorübergehend bei gleicher Vorbehandlung, weniger deutlich bei einmaliger Einträufelung, derselbe Wirkungserfolg an unversehrten Tieren durch sehr tiefe Narkose oder Ersticken durch Zudrücken des Halses erzielen.

Diese Wirkung ist wahrscheinlich auf eine Erregbarkeitssteigerung des Sphinktermuskels zurückzuführen, die erst nach Ausschaltung des Dilatatortonus durch Dezerebrierung, Narkose oder Erstickung zur Geltung kommt.

Nach einmaliger Behandlung eines Auges mit 1–2 Tropfen einer 1%igen Lösung von schwefelsaurem Homatropin, 1‰igem bromwasserstoffsaurem Skopolamin oder 1%igem Eumydrin kann bei abklingender Wirkung ebenfalls eine Pupillenverengung auftreten. Diese ist am deutlichsten nach Homatropinbehandlung und zeigt sich 2–3 Tage nach dem Einträufeln der Lösung ins Auge. Sie läßt sich in nahezu allen Fällen durch leichte Narkose hervorrufen und tritt besonders beim Abklingen derselben in die Erscheinung. Sie hält durchschnittlich 1 bis 4 Tage an.

Unter den gleichen Bedingungen war nach Behandlung mit Atropinsulfat stets nur eine Pupillenerweiterung zu beobachten.

Eine Pupillenverengung als Anfangswirkung wurde auch bei der Anwendung kleinster Dosen bei keiner der genannten Substanzen festgestellt.

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Blume, W. Über eine die Pupille verengende Wirkung des Atropins. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 164, 226–241 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01860228

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