Zusammenfassung
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1.
Papaverinderivate bewirken eine Abschwächung der Herzfunktion, eine Abnahme der Pulsfrequenz, der Amplitude und schließlich den diastolischen Herzstillstand. Diese Wirkung ist meist reversibel. Perparin wirkt stärker als Papaverin und Eupaverin. Die Wirkung jedes Alkaloids wird durch die Gegenwart von Blutserum vermindert.
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2.
An dem mittels Ringerlösung durchströmten Kaninchenohr rufen die Alkaloide eine Vasodilatation hervor und hemmen die vasokonstriktorische Adrenalinwirkung. Perparin zeigt sich auch hier am stärksten wirksam.
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3.
Die intravenöse Injektion von 5–10 mg bewirkt eine Senkung des Blutdrucks und der Pulszahl, sowie eine Zunahme des Atemvolumens und der Atemfrequenz. Diese Wirkung setzt nach einer gewissen Zeit aus und kann bei Wiederholung der Injektion wieder erzeugt werden. Bei langsamer intravenöser Infusion kommt es durch Papaverin zu einer rasch einsetzenden, durch Perparin zu einer bedeutend langsamer auftretenden Blutdrucksenkung. Letzteres hemmt die Adrenalinwirkung ungefähr zweimal stärker als Papaverin. Die Wirkung beider Verbindungen ist jedoch hier bedeutend schwächer als an den mit der Ringerlösung durchströmten Kaninchenohren.
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v. Issekutz, B., Nyáry, A. & Botz, E. Über die Wirkung der synthetischen Papaverinderivate. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 164, 173–187 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01860223
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