Zusammenfassung
-
1.
Drei synthetische Papaverinderivate, in welchen 2–4 Methoxygruppen durch Äthoxygruppen ersetzt sind, wurden mit Papaverin und Eupaverin verglichen. Das wirksamste und zugleich am wenigsten giftige war Perparin: 6, 7-Diäthoxy-1 (3, 4-diäthoxybenzyl)-isochinolin.
-
2.
Da diese Alkaloide noch schwächere Basen als Papaverin sind, werden sie nach subkutaner Einspritzung leicht gefällt und deshalb langsam resorbiert. Dadurch wird die Toxizitätsprüfung besonders gestört, weil hierbei sehr große Mengen eingespritzt werden müssen. Bei der Resorption therapeutischer Dosen besteht zwischen Perparin und Papaverin gar kein Unterschied.
-
3.
Perparin vermag den überlebenden Darm fast dreimal stärker zu lähmen als Papaverin oder Eupaverin. Der durch Azetylcholin, Pilokarpin und Bariumchlorid verursachte Krampfzustand wird durch Perparin in dreimal höherem Grade gelöst bzw. gehemmt als durch die übrigen Papaverinderivate. Seine Wirkung aber entwickelt sich etwas langsamer.
-
4.
Die Bronchien der Katzenlunge werden durch Perparin wenigstens zweimal stärker erweitert als durch Papaverin, Eupaverin oder Ephedrin.
-
5.
Auch die auf die Paramäcien ausgeübte Wirkung des Perparins ist kräftiger als die der anderen, erreicht aber die Wirkung des Emetins nicht.
Literatur
Arch. internat. de pharmaco-dyn. et de thérapie 1904, Bd. 13, S. 479.
Journ. of physiol. 1910, Bd. 40, S. 480.
Arch. d. Pharmazie u. Ber. d. dtsch. pharmazeut. Ges. 1929, Bd. 265, S. 1.
Ebenda Arch. d. Pharmazie u. Ber. d. dtsch. pharmazeut. Ges. 1929, Bd. 267, S. 601.
E. Mercks Jahresbericht 1930, Bd. 44, S. 12.
Betrifft die Versuchsanordnung, s. Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmakol. 1928, Bd. 128, S. 167.
Nachdem diese Versuchsreihe, welche die hohe Wirksamkeit des Perparins erhellt, beendet war, wurden die Alkaloide Herrn Starkenstein und Frl. Langecker zugesandt. Ihre Ergebnisse (Klin. Wochenschrift 1931, S. 2257) bekräftigen im allgemeinen unsere Feststellungen.
Proc. of the soc. f. exp. biol. a. med. 1928, Bd. 25, S. 692.
Siehe Ronas Berichte 1931, Bd. 58, S. 404.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
v. Issekutz, B., Leinzinger, M. & Dirner, Z. Über die Wirkung der synthetischen Papaverinderivate. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 164, 158–172 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01860222
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01860222