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Über Beeinflussung des Adrenalin-Lungenödems durch experimentelle Verletzungen des Hirnstammes und des Sympathikus

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Naunyn-Schmiedebergs Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

An der Grenze des Zwischen- und Mittelhirns in der Vierhügelgegend scheint eine Stelle zu liegen, deren Verletzung die Lungengefäße für Reize, welche durch das Adrenalin im großen Kreislauf, im Herzen und in den Koronargefäßen ausgelöst werden, unempfindlich oder unterempfindlich macht. Der Versuch, die Existenz dieser zentralen Regulation des Lungenödems besser zu begründen und ihren Ort näher zu bestimmen, hat folgende Tatsachen gezeigt. Während 15 von 15 normalen Kontrolltieren und fünf von fünf großhirnlosen Kaninchen nach intravenöser Injektion von 2 mg Adrenalin an Lungenödem eingingen, blieben von sieben Tieren mit Verletzungen im und in der Nähe des Thalamus drei am Leben. Die Autopsie ergab bei den drei überlebenden und bei zwei von den toten Tieren Abwesenheit des Lungenödems. Es scheinen somit Verletzungen in der Gegend des Thalamus die Entstehung des Lungenödems durch Adrenalininjektion zu verhindern.

Stichverletzungen, die den Tieren beigebracht wurden, um den Umfang der Schädigung möglichst zu beschränken und den restlichen Teil des Hirns unbeeinflußt zu lassen, zeigten, daß Verletzungen der Rinde und des Thalamus die Tiere vor dem Adrenalin-Lungenödem nicht retten konnten, daß aber Verletzungen in der Vierhügelgegend einen günstigen Einfluß hatten. Von 15 Tieren mit Stichverletzungen der Vierhügelgegend starben nur neun, von denen wiederum zwei kein Lungenödem aufwiesen; das besagt also, daß die Entstehung des Lungenödems durch gewisse Verletzungen der Vierhügelgegend in 8 von 15 Fällen verhindert wurde. Es muß betont werden, daß sich diese Verletzungen alle auf einer Seite befanden und daß beiderseitige Verletzung möglicherweise einen größeren Prozentsatz der Tiere vor Lungenödem geschützt hätte. Da sich jedoch herausstellte, daß beiderseitige Verletzung an sich eine große Anzahl von Tieren tötete, wurde von weiteren Versuchen dieser Art abgesehen. Auch einseitige Halssympathikusdurchschneidung schützt im Gegensatze zur hohen doppelseitigen Durchtrennung des Halssympathikus vor dem Adrenalin-Lungenödem.

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References

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Glass, A. Über Beeinflussung des Adrenalin-Lungenödems durch experimentelle Verletzungen des Hirnstammes und des Sympathikus. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 136, 88–100 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01860159

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