Zusammenfassung
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1.
Es wird in Bestätigung früherer Ergebnisse mit verbesserten Methoden gezeigt, daß der Froschischiadicus fähig ist, Thyroxin aus einer sehr verdünnten Lösung aufzunehmen und in die Muskelzellen gelangen zu lassen.
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2.
Die gleiche Tatsache ließ sich auch am Warmblüter nachweisen: Werden am Kaninchen die Halsvagi mit stoffwechselwirksamen Thyroxinlösungen (10−13 g pro Liter) infiltriert, so erfolgt in den isolierten Leberzellen — und zwar frühestens nach 16 Stunden — eine Steigerung der Verbrennungen um 14–56%, während Infiltration mit Ringerlösung, sowie mit stoffwechselunwirksamen Thyroxinkonzentrationen (10−9) die Verbrennungen in der Leberzelle unverändert läßt.
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3.
Es konnte an doppelseitig entnervten Nieren gezeigt werden, daß für das Zustandekommen der peripheren — auch nach Isolierung des Organs fortbestehenden — Thyroxinwirkung die Nervenversorgung Vorbedingung ist.
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4.
Intravenöse Injektion von Thyroxin führt an der Ohrspeicheldrüse schon nach 16 Stunden, in der Leber nach 24 Stunden, am Hoden aber erst nach 46 Stunden zu einer Steigerung des O2-Verbrauchs, woraus gefolgert wird, daß das Thyroxin, aus dem Blut vom Zentralnervensystem aufgenommen, den Nerven entlang in die Organzellen einwandert. Es wird auf die Bedeutung dieser Nervenwanderung für die Katalyse der Zellatmung hingewiesen.
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Mansfeld, G. Die Wanderung des Thyroxins durch Nerven und ihre Bedeutung für die Katalyse der Zellatmung. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 193, 241–255 (1939). https://doi.org/10.1007/BF01859907
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