Zusammenfassung
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1.
In Bestätigung der Befunde von Riesser und Steinhausen wird gezeigt, daß die durch lokales Betupfen mit Azetylcholin am Kaltblütergastroknemius hervorgerufene Kontraktur von einem großen, fast oszillationsfreien Ausschlag der Galvanometersaite begleitet wird. Dabei nimmt das proximale, nahe dem vergifteten Teil gelegene Muskelende positives Vorzeichen an.
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2.
Entgegen den Befunden v. Neergaards tritt eine Saitenabweichung etwa gleicher Größe auch dann auf, wenn das Gift den Muskel auf dem Blutwege erreicht. Hierbei wird das proximale Ende des Muskels negativ. Der Unterschied gegenüber v. Neergaard erklärt sich wahrscheinlich durch die verschiedenen Empfindlichkeit der benutzten Galvanometer.
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3.
Der Azetylcholinstrom ist nicht als Demarkationsstrom zu denten. Er ist Ausdruck der Kontraktur und an diese gebunden. Die Azetylcholinkontraktur stellt einen echten Erregungsprozeß dar.
Literatur
Siehe Riesser im Hdb. d. norm. u. path. Physiol. 1925, Bd. 8, S. 236.
E. Frank, Nothmann und Hirsch-Kauffmann, Klin. Wochenschr. 1922, Nr. 37, S. 1820.
Riesser und Steinhausen, Pflügers Arch. f. d. ges. Physiolog. 1922, Bd. 197, S. 288.
Dora v. Koch, Diss. Marburg 1924, zitiert nach Riesser, a. a. O. Pflügers Arch. f. d. ges. Physiolog. 1922, Bd. 197, S. 288.
v. Neergaard, Pflügers Arch. f. d. ges. Physiol. 1924, Bd. 204, S. 512.
Steinhausen, Biochem. Zeitsch. 1925, Bd. 156, S. 201.
H. Schäffer und H. Licht, Dieses Archiv, die voranstehende I. Mittlg.
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Mit 3 Kurven.
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Schäffer, H., Licht, H. Beiträge zur Frage des Muskeltonus. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 115, 196–204 (1926). https://doi.org/10.1007/BF01859448
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