Zusammenfassung
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1.
Bei intravenöser Gabe wird die Giftigkeit einer 1% igen Novokainlösung durch den handelsüblichen Zusatz von 2,5 mg% Suprarenin auf das Doppelte gesteigert.
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2.
Das Suprarenin ist in solchen Lösungen auch bei Anwendung aller Vorsichtsmaßregeln nicht längere Zeit haltbar. Der Inhalt käuflicher Ampullen von gebrauchsfertigen Novokain-Suprareninmischungen enthält meist erheblich weniger wirksames Suprarenin als der Signatur entspricht.
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3.
Lösungen von 1% Novokain mit 0,5 mg% Suprarenin sind im Quaddelversuch und bei klinischer Prüfung für eine langdauernde Anästhesie sicher ausreichend.
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4.
Calciumvorbehandlung bedingt keine Steigerung der Giftigkeit der Novokain-Suprareninmischung, sondern eher eine Abschwächung.
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5.
Zusatz von Kaliumsulfat, das die Anästhesie erheblich verlängert, bedingt eine Abschwächung der Giftigkeit der Anästhesielösung. Auch hier bewirkt Ca-Vorbehandlung noch weitere Entgiftung. Danach wird für die Klinik die Anwendung von frisch hergestellten Novokainlösungen mit 0,5 mg% Suprarenin und 0,4% Kaliumsulfat empfohlen.
Literatur
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Mit 3 Kurven.
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Taubmann, G., Jung, G. Toxikologische Untersuchungen zur Praxis der Lokalanästhesie. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 156, 18–25 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01859310
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01859310