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Studien über die Einwirkung der Digitalis, des Calcium und des Baryum auf Herzmuskelstreifen (Löwe) und ihre antagonistische Beeinflussung durch Kokain, Magnesium und Kalium

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Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Im Gegensatz zu der Behauptung Löwes lassen sich durch Digitalislösung an Kammerstreifen, die frei von Vorhofselementen sind, Kontrakturen hervorrufen, die durch Kokain und Kaliumchlorid zu beseitigen sind. Da das von mir verwandte Streifenpr\:aparat, wie auch Löwe annimmt, keine reflexvermittelnden Ganglienzellen mehr enth\:alt, kann die Wirkung der Digitalis nicht, wie Löwe meint, in einer Sensibilisierung von Ganglienzellen, die des Kokains, nicht in der L\:ahmung der sensiblen Komponente eines von Löwe postulierten, seiner Ansicht nach das Wesen des Tonus ausmachenden Reflexbogens beruhen. Man mu\sB vielmehr eine direkte Beziehung dieser Pharmaca zu einer Stelle der Muskulatur annehmen, die peripher von der Nervenendigung, aber zentral von der eigentlichen Muskelsubstanz gelegen ist. Das der Digitalis in seiner Wirkung nahestehende Calciumehlorid greift scheinbar an derselben Stelle an, denn die durch dieses Salz hervorgerufene Kontraktur wird ebenfalls durch Kokain (auch Magnesium- und Kaliumchlorid) gelöst.

    Eine Sonderstellung nimmt das Baryum ein, dessen tonisierende Wirkung niemals durch Kokain, sondern nur durch Magnesium oder Kalium aufzuheben ist. Ich möchte daher annehmen, daß das Calcium, die Digitalis und das Kokain an einer gemeinsamen Stelle der Muskulatur augreifen, und daß diese zentraler gelegen ist als die ebenfalls gemeinsame Angriffsstelle des Baryum, Magnesium und Kalium.

  2. 2.

    Fast immer konnte ich die Kolm und Pickschen Versuche, da\sB das Kalium die Kammerelemente l\:ahmt, die Vorhofselemente fördert, best\:atigen; nur in ganz vereinzelten F\:allen gelang es mir, auch durch dieses Salz unter Anwesenheit von Calcium Kontrakturen an der Kammer zu erzeugen, wie sie schon Loewi beschreibt.

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Brann, M. Studien über die Einwirkung der Digitalis, des Calcium und des Baryum auf Herzmuskelstreifen (Löwe) und ihre antagonistische Beeinflussung durch Kokain, Magnesium und Kalium. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 94, 222–234 (1922). https://doi.org/10.1007/BF01859239

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