Zusammenfassung
Am gesunden Auge (bei Kindern und Erwachsenen) und am glaukomatös erkrankten Auge (Glaucoma simplex und seine Übergänge zum subakuten und chronischen Glaukom, kindlicher Buphthalmus, Glaucoma inflammatorium und secundarium) warenTagesdruckschwankungen zu beobachten. Die Augendruckkurven beider Augen liefen bei doppelseitigen und einseitigen Erkrankungen fast parallel. Der Augendruck war in den Morgenstunden am höchsten; er fiel in den Vormittagstunden zwischen 9 und 11 Uhr ab, um am Abend den geringsten Wert aufzuweisen. In einem Falle von Glaucoma secundarium wurde das umgekehrte Verhalten beobachtet.
Bei Anwendung vonMioticis (Pilocarpin, Eserin) blieben die Tagesdruckschwankungen bestehen. Eine Ausnahme bildeten diejenigen Fälle, bei denen der Augendruck abnorm hohe Werte (über 70 mm Hg) erreicht hatte.
Eine gutePrognose für den Enderfolg der Operation war in allen Fällen von Glaucoma simplex und secundarium sowie beim kindlichen Buphthalmus dann zu stellen, wenn der Augendruck vor der Operation durch Miotica auf normalen Wert herabzusetzen war.
Ein ausgedehntesFiltrationsödem rings um den Limbus in den ersten Tagen nach einerElliotschen Trepanation ließ ebenfalls auf einen befriedigenden Ausgang der vorgenommenen Operation schließen. Aus der Größe, Begrenzung und Filtrationsfähigkeit des rückgebildeten Bindehautkissens nach einerElliotschen Trepanation waren keine Schlüsse auf den Dauererfolg der Operation zu ziehen.
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Vorgetragen auf der Sitzung der Mitteldeutschen Augenärzte. Jena 6. V. 1923.
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Thiel, R. Klinische Untersuchungen zur Glaukomfrage. Graefes Arhiv für Ophthalmologie 113, 329–346 (1924). https://doi.org/10.1007/BF01858611
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