Zusammenfassung
Zur Auswertung des Insulins nach der Flächenwertmethode eignet sich nur die intravenöse Applikationsform.
Die Flächenwertmethode erfaßt neben der Tiefe gleichzeitig die Dauer der Insulinwirkung; das Produkt von (mittlerer) Tiefe mal (mittlerer) Dauer ergibt die Wirkungsstärke des Insulins (Wirkungsumfang).
Es wurde der Wirkungsumfang gleicher Mengen kristallinischen Insulins „Bonn” mit dem Wirkungsumfang des internationalen Standard-insulins nach der Flächenwertmethode verglichen. Es ergab sich, daß das kristallinische Insulin einen etwa doppelt so großen Wirkungsumfang besitzt als die gleiche Menge des internationalen Standardinsulins: die zweifache Menge des internationalen Standardinsulins pro 1000 g Testtier ergab ungefähr denselben Wirkungsumfang wie die zu vergleichende einfache Menge des kristallinischen Insulins. Der Wirkungsumfang von 1 γ Standardinsulin verhält sich zu dem von 1 γ kristallinischen Insulins wie 1∶1,9.
1 mg des internationalen Standardinsulins enthält 8 internationale Einheiten, 1 mg unseres kristallinischen Insulins demnach etwa 16 internationale Einheiten.
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Die Untersuchungen wurden mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeführt, der an dieser Stelle bestens gedankt sei.
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Kohl, H. Über kristallinisches Insulin. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 182, 550–559 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01858509
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