Zusammenfassung
Bei Katzen, denen die hinteren Wurzeln für eine Extremität durchschnitten wurden, kam es nicht zum Eintritt der charakteristischen Bulbocapninstarre in der operierten Extremität, dagegen zeigte sich bei solchen Tieren unter der Einwirkung dieses Alkaloids eine Reflexübererregbarkeit für exterozeptive Reize, welche bei den Tieren stets zu Beugezuckungen im empfindungslosen Bein führten. Diese Reflexübererregbarkeit konnte durch kleine Schlafmitteldosen behoben werden; so daß die nur sensibel denervierte Extremität während Bulbocapninvergiftung völlig tonuslos blieb. Die Bulbocapninstarre ist also eine reflektorisch aufrecht erhaltene Tonuserhöhung mit vorwiegender Beteiligung der Beugemuskulatur.
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v. Brücke, F.T. Das Wesen der Bulbocapninstarre. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 182, 324–330 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01858484
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