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Über die Verschiebung der histochemischen Reaktion bei der pathologischen Hornhaut

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Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie Aims and scope Submit manuscript

Schlußfolgerung

1. Die Hornhautlamellen in der Partie, welche bei der experimentellen Keratitis von der Rundzelleninfiltration betroffen wurde, färbten sich, in auffalendem Gegensatz zu der normalen Partie, durch die Methylenblaufärbung blau und durch die Pyroninfärbung rot. Dies könnte uns annehmen lassen, daß die bei der Entzündung entwickelten sauren Substanzen die alkalische Reaktion am Stroma neutralisiert und nach der neutralen bis schwachsauren Seite hin verschoben haben und daß dadurch die Existenz der physiologischen Verschiedenheit zwischen der histochemischen Reaktion an den Hornhautschichten, unter anderem das Vorhandensein der ziemlich stark alkalischen Reaktion am Stroma, veranlaßt worden ist.

2. Die Verschiebung der histochemischen Reaktionen bei der Keratitis ließ sich nicht nur durch die Methylenblaufärbung und die Pyroninfärbung, sondern auch durch die Untersuchungen von H-Ionen und unsere übrigen Versuche bestätigen. Ein solcher Wechsel der histochemischen Reaktion könnte die Unruhe der bei der alkalischen Reaktion durchsichtig aufgelösten kolloidalen Eiweißteilchen in den Stromalamellen erregen und darauffolgend die Fällung der Teilchen hervorrufen, was uns sehr beredt den ursprung der entzündlichen Hornhauttrübung verraten könnte.

3. Für die postomortale Hornhauttrübung ist eine Verschiebung der histochemischen Reaktion nicht erforderlich. Diese Erscheinung dürfte uns zeigen, daß das Eindringen des Kammerwassers bzw. des einige Elektrolyte enthaltenden Wassers die Unruhe der Eiweißteilchen und nachfolgend das Fällen derselben hervorbringen kann.

Dann hätte auch der kolloidchemische Prozeß bei der postmortalen Hornhauttrübung einen mit dem bei der entzündlichen Trübung übereinstimmenden Erfolg gehabt, ungeachtet in den beiden Fällen die Prozesse verschieden geartet gewesen wären.

4. Die sauren Farbstoffe wie Eosin und Säurefuchsin konnten keine Metachromasie bei den Schichten der physiologischen Hornhaut hervorrufen. Daß die Metachromasie in den Hornhautschichten nicht durch die chemisch fest gebundenen sauren Farbstoffe, sondern durch die leicht spaltbaren, gegen die chemischen Reaktionen empfindlichen basischen Farbstoffe erregt worden ist, müßte uns die Annahme des Unterschiedes zwischen der chemischen Beschaffenheit in den Hornhautschichten als die Ursache der Metachromasie nahelegen.

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Sugita, Y., Sugita, S. Über die Verschiebung der histochemischen Reaktion bei der pathologischen Hornhaut. Graefes Arhiv für Ophthalmologie 134, 175–183 (1935). https://doi.org/10.1007/BF01856979

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