Die Kupferbehandlung der chronisch-rezidivierenden Augenentzündungen

Zusammenfassend

möchte ich auf Grund unserer bisherigen Erfahrungen mit der Kupferbehandlung bei den verschiedensten Formen der chronisch-rezidivierenden Augenentzündung die vorläufige Feststellung machen, daß wir in dem Ebesal ein unspezifisch wirksames Heilmittel in Händen haben, mit dem. wir besonders in Fällen, welche auf andere Heilverfahren nicht oder schlecht ansprechen, manchmal gute, ja überraschende Erfolge erzielen können. Wir dürfen allerdings unsere Erwartungen nicht zu hoch spannen, da wir auch mit dem Ebesal in bestimmten Fällen keine oder nur eine geringe Besserung erzielen werden. Ja wir können damit sogar schaden bei Kranken, die sich im Zustande starker allergischer Überempfindlichkeit befinden (beachte des Blutbild!) und anscheinend auch bei solchen mit ausgesprochen exsudativen darf nie bei der Behandlung solcher Kranken vergessen, daß Rhue und eine kräftige, aber salzarme Kost die Grundlage jeglicher Therapie ausmacht und eine Kupferbehandlung (oder andersartige unspezifische oder spezifische Reiztherapie) nur alszusätzliche Behandlung gedacht ist. In allen kritischen Lagen haben sich uns immer wieder die Einschaltung einiger Spritzen Kalk sehr bewährt.

Ob auf die Dauer gesehen, die bei vielen Fällen chronisch-rezidivierender Augenentzündungen mit der Kupferbehandlung erzielten Erfolge von Bestand sein werden und ob diese sich als wirksamer erweisen wird als die bisher geübte allgemeine Therapie, muß die Zeit erst lehren. Unsere Beobachtungsdauer von knapp 1 1/2 Jahren ist noch viel zu kurz, als daß wir uns schon einf estes Urteil über den Wert der Heilwirkung des Ebesals erlauben dürften. Immerhin berechtigen uns aber, glaube ich, unsere bisherigen Erfahrungen mit der Kupferbehandlung doch dazu, einen Versuch damit in allen geeigneten Fällen zu empfehlen, allerdings nur dann, wenn eine zuverlässige Kontrolle der Augen und des Blutbildes, sowie des Patienten selbst während der Kur gewährleistet ist.