Zusammenfassung
Von dem Gedanken ausgehend, daß bei Erkrankungen der Linse die Anreicherung von für den Linsenstoffwechsel wichtigen Stoffen im Kammerwasser von günstigen therapeutischen Einfluß sein könnte, wurden die Wege, auf denen man Glucose, Glutathion und Askorbinsäure in gesteigertem Maße in das Kammerwasser bringen kann, näher untersucht. Es zeigte sich dabei, daß der Glucosegehalt des Kammerwassers am besten durch ein Dauerbad mit höher konzentrierten Zuckerlösungen nach vorheriger Anästhesie mit Pantocain erhöht werden kann. Die gleiche Methode ist auch für das Glutathion zu empfehlen, wobei aber darauf hingewiesen werden muß, daß höhere Konzentrationen von Glutathion weder durch intravenöse, noch durch subkonjunktivale Injektion, noch durch Dauerbäder hervorgerufen werden konnten. Der wirksamste Weg, um den Askorbinsäurespiegel des Kammerwassers zu erhöhen, ist die intravenöse Injektion. Es ist anzuraten, die dadurch bedingte Steigerung des Askorbinsäuregehaltes des Kammerwassers durch Dauerbäder mit stärker konzentrierten Askorbinsäurelösungen, durch subkonjunktivale Injektionen und durch perorale Verabreichung von Askorbinsäure zu unterstützen.
Schrifttum
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Müller, H.K., Sohr, H. & Brüning, A. Vorbereitende Untersuchungen zur Frage der medikamentösen Linsentherapie. Graefes Arhiv für Ophthalmologie 141, 621–632 (1940). https://doi.org/10.1007/BF01855670
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01855670