Zusammenfassung
1. Bei 10 Minuten langer Reizung der beiden Augen durch rotes Licht erlangt die nachfolgende Empfindlichkeit eine bedeutend größere Steigerung als bei binokularer Reizung durch weißes Licht derselben Helligkeit. Dabei liegt die Lichtempfindlichkeit nach der Reizung durch rotes Licht in den ersten Minuten der Dunkeladaptation höher als normal, bei Reizung durch weißes Licht aber in den ersten 15 Minuten — liegt sie niedriger.
2. Die Tatsache, daß das rote Licht, welches nur auf die Zapfen wirkt, die Lichtempfindlichkeit der Stäbchen steigert, zeugt davon, daß zwischen den Zentren des einen und des anderen Augenapparates eine Wechselwirkung besteht.
3. Bei monokularer Reizung durch rotes Licht wird die Lichtempfindlichkeit des anderen Auges mehr gesteigert als bei monokularer Reizung durch weißes Licht derselben Helligkeit.
4. Der Umstand, daß der vorangehende binokulare Lichtreiz des Auges die Lichtempfindlichkeit viel mehr steigert als der monokulare, scheint darauf hinzuweisen, daß im Nervenzentrum ein Prozeß der Reizsummation von beiden Augen stattfindet.
Literaturverzeichnis
Kravkov, S. W. u.E. N. Semenovskaja: Graefes Arch.130, H. 4 (1933).
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Semenovskaja, E.N. Weitere Untersuchungen über die Steigerung der Lichtempfindlichkeit des Dämmerungssehens durch vorhergehende Lichtreize. Graefes Arhiv für Ophthalmologie 133, 115–120 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01854428
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01854428