Zusammenfassung
1. Im Gegensatz zur Gonoblennorrhöe zeigt die Einschlußblennorrhöe, bezüglich der Schwere des klinischen Bildes und der Inkubationszeit, kein konstantes Verhalten. Schwere des klinischen Bildes und Inkubationszeit scheinen vielmehr von der Menge der infizierenden Keime abzuhängen, was damit erklärt werden kann, daß sich das Einschlußvirus im Vergleich zum Gonococcus viel langsamer vermehrt.
2. Die Einschlußerkrankung des Genitales der Mutter beschränkt sich im allgemeinen auf äußeres Genitale und Vagina und kann hier zu Erscheinungen führen, die sich von dem klinischen Bilde einer subacuten Gonorrhöe nicht unterscheiden.
3. Als Erreger von akuten Adnexentzündungen kommt das Einschlußvirus nicht in Betracht, doch wäre es möglich, daß es den Erreger einer schleichenden Adnexerkrankung, der sog. Salpingitid lenta adhaesiva, deren Genese bis jetzt ungeklärt ist, darstellt.
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Hamburger, F. Die Rolle des Einschlußvirus am Auge des Neugeborenen und am Genitale der Frau. Graefes Arhiv für Ophthalmologie 133, 90–104 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01854425
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01854425