Zusammenfassung
1. Vordere Schicht der Iris und Pupillarmembran bilden ein genetisch einheitliches Gebilde.
2. Die die Resorption einleitende Obliteration der Gefäße der Pupillarmembran erstreckt sich zugleich auch auf einen großen Teil der Irisgefäße.
3. Nach Verschwinden der Pupillarmembran retrahiert sich die vordere Irisschicht, besonders im Pupillarabschnitt; hierdurch entsteht die Iriskrause.
4. Zu gleicher Zeit wird vom Sphincter auf das ihm anliegende Irisgewebe ein entgegengesetzter, pupillarwärts gerichteter Zug ausgeübt. Dadurch tritt eine Lockerung der vorderen Irisschicht von der hinteren ein, die sich in vielen Augen zu der sog.Fuchsschen Spalte entwickelt.
5. In diesen Vorgängen liegt zugleich die Erklärung dafür, daß der Pupillarrand nach Abschluß der Entwicklung allein von dem Sphincter und der mit ihm organisch verbundenen hinteren Schicht der Iris gebildet wird, während die vordere, ursprünglich ebenfalls bis zur Pupille reichende Irisschicht weiter lateral in der Krause endigt.
6. Je später die Obliteration der Gefäße einsetzt, um so weniger ausgeprägt sind Iriskrause, Krypten undFuchssche Spalte.
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Sondermann, R. Beitrag zur Kenntnis der Irisentwicklung. Graefes Arhiv für Ophthalmologie 133, 67–74 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01854423
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01854423