Zusammenfassung
Das Problem der intraokularen Tuberkulose wird von verschiedenen Seiten beleuchtet. Dabei wird auf Schwächen aufmerksam gemacht, die die bisherige Lösung einzelner Fragen der Diagnostik und Therapie aufweisen.
Die widersprechenden Forschungsergebnisse einzelner Autoren und die Schwierigkeiten, die sich der ärztlichen Erkenntnis in Fragen der intraokularen Tuberkulose entgegenstellen, können zum großen Teil durch einfache organisatorische Maßnahmen vermieden bzw. herabgemindert werden.
Die in der vorliegenden Arbeit näher begründeten organisatorischen Maßnahmen sind in der Rheinprovinz mit Unterstützung der Landesversicherungsanstalt Düsseldorf und des westdeutschen Tuberkulose-Forschungsinstitutes auf ihre Brauchbarkeit und Durchführbarkeit geprüft.
Zur Behandlung der Augentuberkulose sind ärztlich überwachte Heilstätten notwendig.
Bei längerer Beobachtung der wegen einer intraokularen Tuberkulose behandelten Patienten hat sich diejenige klimatische Behandlung als beste bewährt, die in dem von den Patienten gewohnten Klima durchgeführt wird.
Im Rheinland wurden eine Heilstätte zur Behandlung der Augentuberkulose und eine Zentralstelle zur Betreuung der Augentuberkulose eingerichtet. Die Aufgaben der letztgenannten Stelle und die der Wissenschaft durch sie erwachsenden Vorteile werden näher erörtert.
Literatur
z. B.Hübschmann, P.: Die Tuberkulose des Menschen. 1939.
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Pagel-Henke Folgen der Lungentuberkulose für entfernte Organe. Henke-Lubarsch, Bd. 3/II, S. 457. 1930.
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Herrn Prof. Dr.W. Löhlein zum 60. Geburtstage gewidmet.
Ein Teil der vorliegenden Arbeit war der Inhalt einer im Winter 1939/40 verfaßten Denkschrift an die Landesversicherungsanstalt für die Rheinprovinz, die um Neuordnung des Kurverfahrens bei Augentuberkulösen gebeten wurde. Die Veröffentlichung geschieht erst jetzt, nachdem die Pläne über die endgütige Regelung nach dem Kriege und die Interimslösung für die Dauer des Krieges kürzlich abgeschlossen wurden. Inzwischen ist eine ArbeitWegners erschienen, in der ebenfalls besondere Maßnahmen zur Abwehr der Augentuberkulose erörtert werden. Die Tatsache, daß von der Bonner und der Freiburger Klinik unabhängig voneinander neue Wege zur Betreuung Augentuberkulöser gesucht und Unterstützung von Versicherungsträgern angestrebt wurden, mag als Beweis für die Dringlichkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen gelten.
Vorliegende Arbeit wurde mit Unterstützung des Westdeutschen Tuberkulose-Forschungsinstitutes durchgeführt.
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Reiser, K.A. Die Begründung organisatorischer Abwehrmaßnahmen gegen die Augentuberkulose im Rheinland. Graefes Arhiv für Ophthalmologie 144, 306–322 (1941). https://doi.org/10.1007/BF01854377
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01854377