Die degenerative Verfettung am Auge

Zusammenfassung

Auf Grund histologischer Untersuchungen zahlreicher Augen wird ausgeführt, daß Hornhautwunden und -narben Fettgehalt aufweisen können, aber nicht müssen. Diese Verfettung beruht im wesentlichen auf Einwanderung fetthaltiger oder -speichernder Zellen, die oft aus dem Hypopyon stammen, und auf Veränderungen des Hornhautgewebes selbst. Gewisse, aber nicht völlig gesetzmäßige Beziehungen bestehen zwischen der Mächtigkeit der Verfettung und dem Alter des Verletzten sowie der zwischen Verletzung und Enucleation verstrichenen Zeit. In Hornhautgeschwüren und -leukomen sind die Fettbefunde sehr verschieden. Je mehr tiefe Gefäße in die Hornhaut eingesproßt sind, um so geringer ist die Verfettung.

Als seltene Befunde werden die gelegentlich besonders an glaukomatösen Augen vorkommene teilweise Verfettung der Hornhautdeckschicht und die der Gewebe um denSchlemmschen Kanal bei Glioma retinae, Pseudogliom und Glaskörperabsceß mitgeteilt. Sie werden als Speicherung aus der fetthaltigen Flüssigkeit des Kanals bzw. dem Kammerwasser gedeutet.

An 3 Augen mit Lederhautentzündung konnte zum Teil außerordentlich starke, örtlich eng begrenzte Verfettung der innersten Schichten der Lederhautknoten nachgewiesen werden.

An Augen junger Kinder mit schwerer Erkrankung wurde vorzeitiges Auftreten der als Altersveränderung bekannten Fettspeicherung beobachtet.