Das ophthalmoskopische Bild der Netzhautgefäße im Bereiche einer Netzhautablösung

Zusammenfassung

Bereits eine Durchsicht des Schrifttums, das im wesentlichen nur Hinweise in Lehr- und Handbuchbeiträgen aufweist, ließ annehmen, daß im Bereiche einer Netzhautablösung das ophthalmoskopische Bild der dunkeln, venenähnlichen Arterien nicht darauf beruht, daß sich die Gefäße samt der Netzhaut in einigem Abstand vor der lichtreflektierenden Schicht befinden. Modellversuche mittels einer vom Verfasser bereits mehrfach zur Lösung ähnlicher Probleme benutzten Versuchsanordnung ergaben, daß die Arterien nur in dem Bereiche hell gesehen werden, in dem sie von rückwärts von Licht durchstrahlt werden, das hinter ihnen regelmäßig reflektiert worden ist. Wird hinter ihnen von einem subretinalen Exsudat aus diffus beleuchtet, so gelangt dieses Licht wegen der besonderen Struktur des strömenden Blutes nicht in genügendem Maße durch sie hindurch zum Beobachter und die Arterien werden dunkel gesehen. Durch anderes optisches Verhalten des Exsudates oder durch undurchsichtige, stark reflektierende Retina läßt sich auch zwanglos das ausnahmsweise vorhandene helle Aussehen der Netzhautarterien im Bereiche der Netzhautablösung erklären.