Zur Augenzitternkunde

Zusammenfassung

Es gibt bei Bergleuten mit Augenzittern Kopfbewegungen, die in innigem Zusammenhang mit ersterem stehen, da sie immer gleichzeitig auftreten, die gleiche Frequenz, zum Teil auch die gleiche Amplitude und Richtung besitzen und sich durch Lidschluß vermindern oder unterdrücken lassen. Sie sind also als koordiniertes Zeichen und als Folge der Berufsarbeit anzusehen. Die Frage, ob Augen- und Kopfzittern in gleicher oder entgegengesetzter Richtung erfolgen, ließ sich mit den vorhandenen Mitteln noch nicht beantworten. Vielleicht ist sie mit Hilfe der Kinematographie zu lösen.

Daneben kommen aber auch andere Formen von Kopfzittern bei Bergleuten vor, wofür ich in früheren Arbeiten Beispiele beigebracht habe, die sich durch viel höhere Frequenz auszeichnen und die Beziehungen zum Sehen vermissen lassen. In einem Teil dieser Fälle liegt Alkoholismus vor.

Differentialdiagnostisch sind in Betracht zu ziehen: Alterszittern, Hysterie und Neurasthenie und Paralysis agitans, deren Frequenz sich im Bereiche des Augenzitterns der Bergleute hält.