Fehlende humorale Übertragbarkeit der Salurese nach sehr raschen Blutvolumenerhöhungen

Summary

• 1. Cross-circulation experiments are performed on conscious rats with a previously described technique. The blood volume of the donor animal is raised by injecting 3–3.5 ml of rat blood (20–25% of blood volume) within 10 sec intracavally during cross-exchange. The same volume is withdrawn after 8–12 min. Diuresis and electrolyte excretion in both rats are measured. The electrolyte elimination in the receptor rat is continuously recorded by a special method using a small flow-through conductivity cell. In some experiments the blood to be injected is equilibrated with that of the experimental animals.

• 2. The excretion of sodium in the donor rat increases by a factor of up to 18 within 10 min of blood volume expansion, whereas the electrolyte elimination in the receptor does not change by more than 30%. Out of 6 receptor animals showing statistically significant changes of electrolyte excretion 3 showed an increase and 3 a decrease. In 7 other experiments there was no significant change.

• 3. Statistically significant changes of electrolyte excretion are due to spontaneous changes during relatively short periods of time.

• 4. The results have brought no evidence of humoral transmission of saluretic states in rats under the conditions described. Previous experiments under identical conditions, but with blood volumedecreases of far lesser duration (< 1 min) have demonstrated very large quantities of the antidiuretic hormone.

Zusammenfassung

• 1. Mit einer bereits beschriebenen Technik werden gekreuzte Kreislaufversuche an wachen Ratten vorgenommen. Während des Austausches wird das Blutvolumen des Spendertieres vorübergehend um 20–25% erhöht, indem 3–3,5 ml Rattenblut in 10 sec intracaval injiziert und nach 8–12 min wieder entnommen werden. Diurese und Elektrolytkonzentration im Urin beider Ratten werden gemessen. Die Elektrolytausscheidung des Empfängertieres wird mit Hilfe einer Leitfähigkeitsdurchflußzelle geringen Füllvolumens nach einem speziellen Verfahren fortlaufend gemessen. In einigen Experimenten wird das zu injizierende Blut vorher mit dem Blut der Austauschratten äquilibriert.

• 2. Die Natriumausscheidung steigt beim Spendertier auf maximal das 18fache innerhalb 10 min nach der Expansion, während die Elektrolytausscheidung beim Empfänger sich um maximal 30% ändert. Von 6 Empfängerratten, die eine statistisch signifikante Änderung der Elektrolytausscheidung gegenüber der Kontrollperiode aufweisen, zeigen 3 eine Erhöhung und 3 eine Erniedrigung. In 7 weiteren Versuchen sind die Änderungen nicht signifikant.

• 3. Statistisch signifikante Änderungen der Elektrolytausscheidung treten in relativ kurzen Zeitabschnitten auch spontan auf.

• 4. Die Ergebnisse liefern keinen Beweis für die humorale Übertragbarkeit von saluretischen Zuständen bei der Ratte unter den beschriebenen Bedingungen. Frühere Experimente unter den gleichen Versuchsbedingungen, jedoch mit Blutvolumenerniedrigungen von viel geringerer Dauer (< 1 min), haben sehr große antidiuretische Aktivitäten nachweisen können.