Die Bedeutung des Tierversuches für die Bakteriologische Diagnose der Influenza und Pneumonie

Zusammenfassung

Das Kulturverfahren ist zur bakteriologischen Diagnose der akuten Erkrankungen der Atmungsorgane nicht ausreichend.

In 77,5 % der positiven Fälle gelang es, durch den TierversuchPneumokokken festzustellen, die durch die Kultur nicht nachweisbar waren.

Während diese Pneumokokken-Diagnose zwar bekannt, aber leider noch nicht allgemein eingeführt ist, konnten wir in neuartiger Weise die Brauchbarkeit des Tierversuchs auch für den Nachweis vonInfluenzabacillen feststellen.In 66,3% wurden die Influenzabacillen ausschlie\lich durch den Tierversuch bei negativem Ausfall der Kultur gefunden, nur in 33,7% gelang der Nachweis durch Kultur und Tierversuch. Da die bakteriologische Diagnose der Influenzabacillen durch Kulturverfahren bekanntlich grö\eren Schwierigkeiten begegnet (optimale Nährböden, Verarbeitung am Krankenbett u. a.), sehen wir in der Einführung des Tierversuchs an der wei\en Maus einen wesentlichen Fortschritt.

Der Tierversuch dürfte daher bei allen Untersuchungen zum Nachweis von Pneumokokken und Influenzabacillen die Methode der Wahl sein.

Zum Schlu\ wird unter Berufung auf umfangreiche eigene bakteriologische Untersuchungen von Lungen auf die überraschend häufig gelungene Züchtung vonhämolytischen Streptokokken in ca. 50% der untersuchten Leichen-Lungen kurz hingewiesen.