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AlsLilium sp. bezeichne ich eine Pflanze, die im botanischen Garten zu Innsbruck alsLilium tigrinum geführt wurde. Über die Herkunft erhielt ich keine Auskunft. Ich sah die gleiche Pflanze vielfach als Gräberschmuck verwendet auf dem Friedhofe zu Kitzbühel in Tirol. Sehr kennzeichnend für sie ist, daß sie stets nur Zwitterblüten aufweist (auch bei Erstlingsblühern) und ausnahmslos bulbillenfrei ist. Das letztere stimmt nicht mit den Angaben der Literatur fürL. tigrinum. Sowohl Ascherson und Graebner (Synopsis der mitteleuropäischen Flora, 3. Bd., Leipzig 1905 bis 1907, S. 175) als auch Nakano („Lebensgeschichte der Stengelbulbillen einiger Angiospermen“, Journal of the College of Science, Imp. University of Tokyo, Vol. XXVIII, 1910) geben fürL. tigrinum Vorhandensein von Bulbillen an. Bei Ascherson und Graebner stimmen auch die Angaben über die Farbe der Perigonblätter „leuchtend rot oder rotgelb“, und über die Form „zugespitzt“ nicht. Die Farbe ist einheitlich orange, die Perigonblätter abgestumpft. (Man vergleiche die Abildung eines Perigonblattes, die in Fig. 3 der Tafel meiner Abhandlung „Untersuchungen überLilium bulbiferum L.,Lilium croceum Chaix und den gezüchteten BastardLilium sp. ♀ ×L. croceum ♂“ in den Sitzungsber. d. Akad. d. W. in Wien, mathem.-naturw. Klasse, Bd. CXXIII, Abt. I, 1914 zu sehen ist). Der Nametigrinum würde für unsere Pflanze angemessen sein. Bei Ascherson und Graebner wird von der in Japan und China heimischen Pflanze angegeben, daß von ihr mehrere Gartenformen existieren. Es ist möglich, daßLilium sp. eine bulbillenlose Rasse vonL. tigrinum ist.
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Heinricher, E. Der Bastard vonLilium bulbiferum L. ♀ ×Lilium sp. ♂(tigrinum?) . Z.Ver-erbungslehre 54, 307–310 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01848962
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