Zusammenfassung
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1.
Es wird der Nachweis erbracht, da\ die Tryptophanbestimmung, welche eine indirekte chemische Methode zur Bestimmung des Albumin-Globulinquotienten darstellt, der Senkungsreaktion als klinischem Indicator für aktiv-entzündliche Prozesseüberlegen ist, insbesondere bei rheumatischen Erkrankungen.
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2.
Die bei pathologischen Seren nachgewieseneVerminderung desCystingehaltes ist ein weiterer Beweis dafür, da\ unter den pathologischen Bedingungen, die zur Globulinvermehrung im Serum führen, die Serumeiwei\körpergroΒen chemischen Veränderungen unterliegen. Weitere Untersuchungen über die Natur dieser chemischen Veränderungen sind zur Zeit noch im Gange.
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3.
Zur Erklärung der chemischen und physikalisch-chemischen Serumeiwei\reaktionen wurden Untersuchungen über die chemische Natur der Serumeiwei\körper ausgeführt, deren Ergebnisse kurz mitgeteilt werden. Danach ist das „Globulin“ ein Gemisch ausvier, das „Albumin“ ausdrei chemisch differenten Eiwei\körpern. Ein einheitliches „Globulin“ und „Albumin“ gibt es im chemischen Sinne daher nicht. Bei der sog. „Globulinvermehrung“ findet wahrscheinlich eine ungleichmä\ige Vermehrung der einzelnen Eiwei\körper der Globulingruppe statt, wofür die durch die Tryptophanbestimmung nachgewiesene Vermehrung des kochsalzfällbaren Euglobulinanteils als Beispiel angeführt wird. Es wird auf die mögliche klinische Bedeutung, aber auch auf die methodischen Schwierigkeiten der Bestimmung der Eiwei\körper im Blutserum hingewiesen.
Literatur
Z. klin. Med.110, 224.
Z. exper. Med.48, 111.
Z. exper. Med.60, 223.
Z. exper. Med.60, 289.
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Fischer, A. Über die Chemischen Grundlagen und die Klinische Bedeutung der Eiweiss-Differenzierung im Blutserum. Klin Wochenschr 8, 2328–2330 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01848613
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01848613