Zusammenfassung
Es werden mit Hilfe einer Registriermethode die ultraroten Reflexionsspektren von 26 Silikaten und einem Wolframat im Gebiet von 8 bis 26 μ untersucht. Die Deutung der Spektren wird in folgender Weise vorgenommen:
Die Zuordnung der Eigenschwingungen der Si O4-Gruppe nach Schaefer, Matossi und Wirtz wird beibehalten. Die früher gefundene Verschiebung der kurzwelligen Bande des SiO4-Tetraeders nach kürzeren Wellen mit steigender Verknüpfung der Tetraeder wird bestätigt. Die Bedingung für das Auftreten der inaktiven Pulsation läßt sich jetzt schärfer dahin formulieren, daß sie nur bei Ringstrukturen mit „physikalisch abgeschlossenen Ringen“ (beryllähnlichen Ringen) aktiviert wird. Das Auftreten der Mittelbande zwischen 14 und 18 μ kann zwar bei den einfachen Strukturen auf das Vorhandensein von Oktaedergruppen zurückgeführt werden, bei den komplizierteren Strukturen läßt sich eine restlose Klärung jedoch noch nicht durchführen.
Bei Borosilikaten werden die Eigenschwingungen der Gruppe BO4 zur Deutung des Spektrums herangezogen.
Das mit Phenacit isomorphe Lithiumwolframat zeigt nur die Eigenschwingungen der WO4-Gruppe. Es wird auf den singulären Charakter der Silikate hingewiesen.
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Dissertation der philosophischen Fakultät, Breslau.
Wir danken Herrn Prof. Schaefer für das lebhafte Interesse, das er der Arbeit entgegenbrachte.
Der Deutschen Forschungsgemeinschaft danken wir für die Mittel zur Beschaffung der Registrierapparatur, ebenso gebührt unser Dank der Helmholtz-Gesellschaft für ihre Beihilfe zur Beschaffung von Meßinstrumenten.
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Matossi, F., Krüger, H. Das ultrarote Reflexionsspektrum von Silikaten. II. Z. Physik 99, 1–23 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01847810
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