Zusammenfassung
Beschreibung eines Falles, der als therapieresistente Lues III eingewiesen wird und sich bei der klinischen Untersuchung als Pseudo-Di. der Haut erweist. Die seit 5 Jahren bestehende Erkrankung verläuft ausgesprochen periodisch. Zwischen den einzelnen 1/2–3/4 Jahre dauernden Krankheitsperioden 1/4-1/2jährige Pausen. Besonders hervorzuheben sind aus dem Krankheitsbild:
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a)
Tiefe Nekrosen auf dem behaarten Kopf mit Sequestrierung der Lamina externa der Schädelknochen.
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b)
Das Abheilen selbst großer Ulcera (12×3 und 5×4) mit strichtförmigen Narben.
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c)
Die Umwandlung der artefiziellen Impfinfekte in tiefe (11/2 bis 2 cm) scharfrandige Defekte.
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d)
Das Fehlen eigentlicher Membranbildung.
Bakteriologisch wurde ein Pseudo-Di.-Stamm ohne Toxinbildung gezüchtet, der vom Patient-Serum bis 1∶32000 agglutiniert wird. Im Tierexperiment lassen sich mit dem Pseudo-Di.-Stamm keine Ulcera erzeugen, wohl aber mit der auf Löffler-Serum gezüchteten Mischflora.
Patientin hat nie eine Rachen-Di. gehabt, ist aber Pseudo-Di.-Bacillenträgerin in Nase und Vulva.
Literatur
Sachs, H., Med. Klinik20, Nr. 43. 1924.
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Hartmann, E. Über einen Fall von chronisch rezidivierender Pseudodiphtherie der Haut, unter dem klinischen Bilde tertiärer Syphilis verlaufend. Arch. f. Dermat. 156, 126–135 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01842398
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01842398