Zusammenfassung
Bei der Darstellung der biologischen Bedeutung des Erbrechens sind zwei Formen zu unterscheiden.
Das Erbrechen mit Nausea wirkt mit anderen Vorgängen (Appetitmangel, Pylorusschluß) im Sinne einer Sistierung der Verdauung, um den Blutzufluß zum Splanchnicusgebiet zugunsten der bedrohten Gehirnernährung zu beschränken. Es handelt sich also wie beim Gähn-Reckreflex und bei den Reckkrämpfen um einen indirekten Gefäßreflex.
Nur das Erbrechen ohne Nausea stellt jenen Schutzreflex dar, den man allgemein im Erbrechen sieht, nämlich Nahrungsmittel, die den oberen Teil des Verdauungstraktus mechanisch oder chemisch reizen, wieder zu entfernen.
Beide Brechformen kommen beim Menschen kombiniert vor.
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Dumpert, V. Über die physiologische Bedeutung des Erbrechens. Deutsche Zeitschrift f. Nervenheilkunde 96, 8–22 (1927). https://doi.org/10.1007/BF01842192
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01842192