Über die Anwendung einer neuen und einfachen Methode zur getrennten Bestimmung kleinster Mengen von freiem und verestertem Cholesterin im Liquor cerebrospinalis bei verschiedenen Nerven- und Geisteskrankheiten

Zusammenfassung

• 1. Es werden die Anwendbarkeit der adsorptionsanalytischen Methode zum quantitativen Nachweis des Cholesterins in der Rückenmarks-flüssigkeit in Doppelbestimnnmgen an 53 Kranken untersucht und neben dem Gesamtcholesterin hier erstmalig auch die freien und veresterten Anteile fraktioniert bestimmt.

• 2. Unter.Berücksichtigung der verschiedensten Fehlerquellen und mit Beibehalt einer konventionellen normalen Streuungsbreite von 50 bis 240 γ-% Gesamtcliolesterin findet sich eine eindeutige Steigerung in der Mehrzahl der Fälle bei genuiner Epilepsie, Schizophrenie, alters bedingter Hirnatrophie, bei liquornalien Gliomen sowie bei einigen Fällen von endogenem Schwachsinn; eine Senkung unter diese Norm ließ-sich bei Hydrocephalus nachweisen.

• 3. Eine Verschiebung des Verhältnisses von freiem zu verestertem Cholesterin (normaliter etwa 50∶50%) um 10 % zugunsten des freien Cholesterins fand sich bei 2 Fällen mit depressiv-hypociiondrischem Symptomenkomplex.

• 4. Es werden neben genauen Angaben des Analysenganges Vorschläge zu weiterer Empfindlichkeitssteigerung der Methode (mit Hilfe der Muorescenzmessung) und damit zu ihrer Anwendung an kleinsten Liquormengen gemacht.