Die Ausbreitungsart der Gliome und ihr Einfluß auf den Gewebsaufbau

Zusammenfassung

• 1. Die Geschwülste der Makrogliareihe (Glioblastoma multiforme, Sponglioblastom, Astroblastom, Astrocytom) und das Oligodendrogliom zeichnen sich durch eine besondere Art ihrer Ausbreitung aus, die als „anregend” bezeichnet wird. Diese Geschwülste bringen die Gliazellen ihrer unmittelbaren Umgebung zur Tblastomatösen Entartung und breiten sich auf diese Weise innerhalb der Hirnsubstanz aus.

• 2. Histologisch ist diese Art der Ausbreitung dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang der Geschwulst in das normale Gewebe ein allmählicher ist, und daß sich in dieser „Ausbreitungszone” Tumorzellen in allmählich immer dünnerer Streuung zwischen progressiv veränderten, regressiven und unveränderten Gliazellen und anderen Gewebselementen finden.

• 3. Aus der Unversehrtheit des Gewebes in der Übergangszone wird geschlossen, daß die Tumorzellen nicht eingewandert sein können, d. h. nicht durch aktive Bewegung an ihren Platz gekommen sind, sondern an Ort und Stelle sich auf einen vom Tumor ausgehenden Reiz hin aus normalen Gliazellen gebildet haben müssen.

• 4. Es wird ferner gezeigt, daß ein kontinuierlicher Übergang zwischen dem normalen Gliasyncytium und dem Syncytmm besteht, in dem die Gliomzellen liegen, mit anderen Worten, daß auch die Fortsätze der Geschwulstzelleiber in das allgemeine Gliasyncytium übergehen, ein Glia.

• 5. Mit Hilfe dieser Auffassung von der Ausbreitung der Gliome lassen sich, manche Eigentümlichkeiten ihrer Struktur besser verstellen.