Zusammenfassung
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1.
Das Arsenophenylglyzin in Sesamölsuspension verursachte bei Tieren (Tauben, Kaninchen und Meerschweinchen) intramuskulär injiziert eine vorübergehende, lokale Anschwellung und bei den meisten Tieren eine unbedeutende bis mäßige Nekrose.
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2.
Bei mit einer Injektion von 0·3g 418 präventiv vorbehandelten Kaninchen sind die 5 Tage später vorgenommenen Syphilisinokulationen nicht angegangen; dagegen sind bei den nach 10 resp. 20 Tagen inokulierten Tieren wie bei sämtlichen Kontrolltieren Primäraffekte entstanden.
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3.
Mittelgroße Kaninchen mit spirochaetenreichen Hoden-Primäraffekten zeigten nach einer Injektion von 0·3g schon am folgenden Tag einen völligen Schwund der beweglichen Spirochaeten. Nur halbstarre Exemplare und Spirochaetentrümmer waren zu finden. Die Primäraffekte heilten sehr schnell ab. Kaninchen, behandelt mit kleineren Dosen (entsprechend prokg Körpergewicht den bei Menschen verwendeten), zeigten eine deutlich nachweisbare, jedoch weniger auffallende Einwirkung bezüglich der Spirochaetenabtötung und des Rückganges der Primäraffekte Weder bei diesen, noch bei den mit den größeren Dosen behandelten Tieren ist die später vorgenommene Reinokulation gelungen.
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4.
Die intraglutäalen Injektionen bei Menschen in Dosen von bis 0·5g in etwa 2ccm Sesamöl wurden ohne nennenswerte Lokalbeschwerden vertragen. In keinem Fall ist ein Infiltrat oder gar eine Nekrose entstanden. Weiter sind mit Ausnahme von Temperaturerhöhung bei zwei Patienten Allgemeinerscheinungen nicht aufgetreten, sondern es wurde die Kur von 5 Injektionen (die erste Dosis war 0·3g und die anderen je 0·5g, alle 8 Tage) tadellos vertragen.
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5.
Bei den verschiedenen Syphilisstadien war folgende Einwirkung festzustellen: Primäraffekte und makulöse Exantheme gingen ziemlich langsam zurück, während muköse, papulöse und krustöse Erscheinungen und tertiäre Geschwüre sehr schnell abheilten. Eine günstige Beeinflussung der Wassermannschen Reaktion wurde nicht konstatiert.
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Literatur
Neisser, Beiträge zur Pathol. u. Therapie der Syphilis. Berlin, Springer, 1911, p. 270. — Bezüglich der umfassenden Literatur über Arsenophenylglyzin wird auf die Zusammenstellung Neissers im Arch. f. Derm. u. Syphil. 1915, Bd. CXI, p. 579, hingewiesen.
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Reenstierna, J. Das Arsenophenylglyzin in Ölsuspension bei der Syphilisbehandlung. Arch. f. Dermat. 124, 114–123 (1917). https://doi.org/10.1007/BF01827962
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01827962