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Untersuchungen über die Schichtprobe zum serologischen Luesnachweis

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Archiv für Dermatologie und Syphilis Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Unter den Methoden, die die Serodiagnostik der Syphilis mittels Ausflockung anstreben, verdient ein vonKodama angegebenes Verfahren insofern besondere Beachtung, als es eine Versuchsanordnung darstellt, die ähnlich wie Meinickes Trübungsreaktion bei Zimmertemperatur arbeitet und das Ergebnis nach verhältnismäßig kurzer Zeit abzulesen gestattet.Kodama 1) hat nämlich empfohlen, in entsprechender Weise, wie das bei der biologischen Eiweißdifferenzierung durch Präcipitation geschieht, das spezifisch schwerere Patientenserum mit einer geeigneten Extraktverdünnung zu überschichten. An der Berührungsstelle der beiden Flüssigkeiten entsteht dann ein Präcipitationsring, der nachKodama unter Umständen bereits nach mehreren Minuten, spätestens aber nach 1–2 Stunden ablesbar ist.Kodama legt besonderen Wert auf die Verwendung geeigneter Extrakte. Er benutzt alkoholische Extrakte aus Meerschweinchenorganen, die zuvor mehrmals mit Äther extrahiert sind. Die Verdünnung dieser Extrakte erfolgt rasch durch Hineinblasen in physiologische Kochsalzlösung. Es ist natürlich wesentlich, daß die Extraktverdünnung hinreichend klar ist, um die an der Berührungsstelle der beiden Flüssigkeiten eintretende Trübung bzw. Ringbildung erkennen zu lassen.Jacobitz undEngering 2) haben unter Herstellung entsprechender Extrakte die AngabenKodamas im wesentlichen bestätigt, lassen allerdings die Frage, wie weit die Reaktion für Syphilis ausschließlich spezifisch ist, offen, da sie in dieser Hinsicht geeignete Sera anscheinend noch nicht mitgeprüft hatten.

Das Prinzip der Methode ist ohne weiteres verständlich, da ja allgemein anzunehmen ist, daß bei zwei Flüssigkeiten, die eine Präcipitation ergeben, auch bei der Überschichtung ebenso wie bei der spezifischen Präcipitation eine Ringbildung eintritt, und daß diese wegen der verhältnismäßig großen Konzentration, die sich an der Berührungsstelle durch Diffusion ergibt, verhältnismäßig rasch eintritt. Es ist natürlich von vornherein zu erwarten, daß grundsätzlich alle Extrakte, die für den serologischen luesnachweis mittels Ausflockung brauchbar sind, unter geeigneten Bedingungen, und sofern die Herstellung hinreichend klarer Verdünnungen gelingt, auch in Gestalt der Schichtprobe verwendet werden können. Eine Frage ist nur, ob nicht bei manchen Extrakten unspezifische Trübungen oder Ringbildungen eintreten, die unter Umständen später oder bei höherer Temperatur wieder verschwinden. Die Erfahrungen mit der Sachs-Georgi-Reaktion haben ja gezeigt, daß sogar im Brutschrank derartige reversible unspezifische Flockungsreaktionen auftreten, die bei längerem Brutschrankaufenthalt wieder rückgängig werden. Es ist das die wesentliche Ursache, die bei der typischen S. G.-R. die endgültige Frühablesung nicht angängig erscheinen läßt. Andererseits ist es natürlich möglich, daß durch geeignete Extraktverdünnung (rasche Verdünnung) derartige unspezifische reversible Reaktionen vermieden werden.

Da jedenfalls anzunehmen ist, daß die Ringbildung mit allen für die Flockungsreaktionen geeigneten Extrakten eintritt, habe ich die zur S. G.-R. dienenden cholesterinierten Rinderherzextrakte in orientierenden Versuchen auf diese Eignung geprüft und möchte mir im folgenden kurz über meine Erfahrungen zu berichten erlauben 1). Inzwischen hatGaehtgens 2) über die Schichtprobe zur serologischen Syphilisdiagnostik berichtet und dabei gleichfalls cholesterinierte Organextrakte herangezogen. Während ein vorrätiger und cholesterinierter Rinderherzextrakt sich als zu empfindlich erwies, ergab ein anderer Rinderherzextrakt, der nach dem Vorgang vonSachs-Georgi bereitet war, brauchbare Ergebnisse. Durch Cholesterinzusatz (0,8 prom.) und unter Verwendung einer 30fachen Verdünnung wurden optimale Bedingungen erhalten, die zu befriedigenden Ergebnissen führten.Gaehtgens hält die Methode in dieser Form für durchaus brauchbar, bemängelt nur den Umstand, daß die Sera absolut klar sein müssen, was nicht bei allen Proben, die sich in einer Untersuchungsstation sammeln, der Fall ist. Bei inaktivierten Seris trat die Ringbildung schneller und stärker auf als bei den aktiven, was nach den Erfahrungen mit der S. G.-R. verständlich ist. In ähnlicher Weise wieGaehtgens rühmt neuerdings auchGriesbach 3) die Vorzüge der Schichtprobe mit cholesterinierten Rinderherzextrakten und hebt jedenfalls als Nachteil nur den Umstand hervor, daß trübe oder hämoglobinhaltige Sera für die Beurteilung ausscheiden müssen.

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Literatur

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  2. E. Jacobitz undEngering, Zentralbl. f. Bakteriol., Parasitenk. u. Infektionskrankh., Abt. I, Orig.89, 116. 1922.

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  3. Die Versuche sind bereits im 1. Halbjahr 1923 ausgeführt und konnten aus äußeren Gründen erst jetzt veröffentlicht werden.

  4. W. Gaehtgens, Klin. Wochenschr. 1923, Nr. 51.

  5. R. Griesbach, Klin. Wochenschr. 1924, Nr. 36.

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Shirosaki, T. Untersuchungen über die Schichtprobe zum serologischen Luesnachweis. Arch. f. Dermat. 148, 384–388 (1925). https://doi.org/10.1007/BF01826378

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