Über den Cholesteringehalt des Blutserums von Luetikern

Zusammenfassung

• 1. Die Cholesterinwerte bei der unbehandelten, seronegativen Primärsyphilis entsprechen der von Stepp angegebenen Norm zwischen 0,13–0,17% mit einem Mittel von 0,14%.

• 2. Die Cholesterinwerte bei der unbehandelten seropositiven Sekundärsyphilis sind in 11 von 16 Fällen unternormal mit einem Durchschnittswert von 0,124%.

• 3. Die Cholesterinwerte nach antiluetischer Behandlung aller Stadien zeigen in 8 von 18 Fällen eine wesentliche Steigerung über die Norm (44%), 6 Fälle liegen in den Grenzen des Normalen, 4 Fälle liegen unter der Norm. Diese Steigerung ist unabhängig vom Ausfall der Wassermannschen Reaktion.

• 4. Eine besondere Steigerung auf 0,2% und darüber zeigen 3 von 4 Fällen von Lues latens.

• 5. Von 6 vor und während der Behandlung auf ihren Cholesteringehalt untersuchten Fällen zeigen 5 eine Steigerung des Cholesterinspiegels im Blutserum unter der Behandlung und nur 1 Fall ein Absinken.

• 6. Der Vergleich zwischen Wassermannscher Reaktion und Höhe des Cholesteringehaltes ergibt für die positive Wassermannsche Reaktion einen niederen Cholesterinwert, für die negative Wassermannsche Reaktion nach antiluetischer Behandlung eine Steigerung des Cholesterinspiegels im Blutserum. Der Durchschnittscholesterinwert von 26 seropositiven Fällen beträgt 0,128%; von 22 seronegativen Fällen 0,149%.