Zusammenfassung
Die von Knudsen und Wood beobachtete kritische Kondensationstemperatur bei der Kondensation von Hg- und Cd-Dämpfen an gekühlten Unterlagen ist eine Größe, die keineswegs eindeutig der verdampften Substanz zugeordnet werden darf. Sowohl bei extrem hohen Strahldichten auf nicht besonders vorbehandelten Glasoberflächen, wie auch bei geringen Strahldichten auf Glasoberflächen, die in einem Hochvakuum von 10−8mm Hg sorgfältigst gereinigt wurden, verliert der Begriff der kritischen Kondensationstemperatur seinen Sinn. In beiden Fällen ist aber offensichtlich der Mechanismus der Kondensation verschieden. Auf den besonders gereinigten Glasoberflächen geht bei geringer Strahldichte der sichtbaren Erscheinung der Kondensation die Bildung eines dünnen adsorbierten Metallfilmes voraus, der auf eine enge Wechselwirkung der Metallatome mit der Unterlage schließen läßt. Bei hohen Strahldichten fehlt diese Wechselwirkung.
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Seddig, M., Haase, G. Experimentelle Untersuchungen zur kritischen Kondensationstemperatur. Kolloid-Zeitschrift 114, 169–174 (1949). https://doi.org/10.1007/BF01825962
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01825962