Zusammenfassung
Bei den in der hiesigen Klinik beobachteten Kranken mit sog.Epilepsia partialis continua Kojewnikoff waren fast ausnahmslos erhebliche encephalographische Veränderungen nachzuweisen, und zwar vorwiegend einseitige Ventrikelverziehungen und vermehrte Oberflächenzeichnung auf der gleichen Seite. Die Encephalogramme lassen „Hirnschrumpfungen” annehmen, die sowohl die Rinde als auch subcorticale Gebiete betreffen. Das „Zentrum” dieser Hirnschrumpfungen befindet sich etwa in der Gegend des Thalamus opticus. Diese Peststellung macht es im Verein mit den klinischen Beobachtungen wahrscheinlich, daß dasKojewnikoffsche Syndrom, wie zuletztKautzky undStengel vermuteten, auf einer Schädigung vonBinden- und subcorticalen Zentren beruht. Als Ursache der encephalographischen Veränderungen kommen früher durchgemachte entzündliche Hirnschädigungen in Betracht, ohne daß das akute Stadium eines entzündlichen Hirnleidens immer nachweisbar war.
Auf Grund eines Falles mit encephalographisch nachgewiesener Hirnschwellung einer Großhirnhälfte, der bei der Beobachtungvor Ausbruch der K.E. nur eine einseitige Hirnschrumpfung aufwies, ist anzunehmen, daß der Hirnschwellung, anscheinend vorwiegend bei älteren Kranken, eine besondere Bedeutung für die Auslösung der K.E. beizumessen ist.
Schrifttum
Fleck, Ulrich: Z. Neur.131 (1931).
: Allg. Z. Psychiatr.115, 3 (1940).
Guttmann, L.: In Handbuch der Neurologie, herausgeg. vonBumke undFoerster, Bd. 7, Teil 2.
Kautzky, R.: Z. Neur.163 (1938).
Stengel, E.: Z. Neur.163 (1938).
Zingerle, E.: Dtsch. Z. Nervenheilk.140 (1936). - Das gesamte übrige Schrifttum beiFleck.
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Engelhardt, H. Eneephalographische Befunde bei Epilepsia partialis continua Kojewnikoff. Archiv f. Psychiatrie 113, 491–503 (1941). https://doi.org/10.1007/BF01815013
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