Zusammenfassung
Es wurde ein durch den Sektionsbefund erwiesener Fall von progressiver Paralyse beschrieben, der nach einem klinisch beobachteten Krankheitsverlauf von 20 Tagen im Status epilepticus letal ausging. Es fehlten bei ihm stärkere Pupillenstörungen, Intelligenz- und Sprachstörungen paralytischer Art. Was ihn mitteilenswert macht, ist das Gemisch von organisch epileptisch-myoklonischen, katatonischen und motorisch demonstrativen Erscheinungen. In bezug auf die prämorbide Persönlichkeit ergaben sich Hinweise auf eine psychopathische Persönlichkeitsgestaltung mit einer Neigung zu darstellerischen Produktionen, sowie auf das Bestehen einer gesteigerten motorischen Bereitschaft. Der Patient war nicht mit Malaria behandelt worden. Bemerkenswert erschien das relativ jugendliche Alter von 32 Jahren und das zweimalige Auftreten der Krampfanfälle wenige Stunden nach Salvarsan-Wismut-Injektionen.
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Müller-Hegemann, D. Ein Fall von progressiver Paralyse mit katatonen Symptomen und tödlichem Ausgang im Status epilepticus. Archiv f. Psychiatrie 110, 114–122 (1939). https://doi.org/10.1007/BF01814828
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