Zusammenfassung
Infolge von Hirngeschwülsten entstehen auf der basalen Fläche des Schläfen- und Stirnlappens, ferner an der Konvexität, hauptsächlich neben der Fissura interhemisphaerica, seltener am Occipitallappen und Kleinhirn, hirsekorn- bis erbsengroße Hernien der Hirnrinde, die durch die Dura dringen und den Schädelknochen usurieren. Die Hernien sind Folgeerscheinungen der intrakraniellen Drucksteigerung und kommen außer bei Hirngeschwülsten seltener auch infolge anderer Krankheitsprozesse vor, die eine Hirndrucksteigerung verursachen. Ob es physiologische Hirnhernien gibt, d. h. ob Hirnhernien auch ohne Hirndrucksteigerung entstehen können, ist eine noch nicht entschiedene Frage.
Es ist noch unsicher, ob die Hirnhernien klinische Symptome verursachen, für den Hirnchirurgen sind sie jedoch von diagnostischer Bedeutung. Die Hirnhernien entstehen oft an den Stellen derPacchioni Granulationen, ihr Studium ist daher auch hinsichtlich des Säfteumlaufes im Gehirn von Bedeutung. Bei der üblichen Sektionstechnik reißen die Hirnhernien mit der Dura ab und ihre Stellen werden von kleinen runden, stellenweise zusammenfließenden Defekten und nabeiförmigen Einsenkungen der Hirnoberfläche angezeigt.
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v. Baló, J. Multiple Hirnhernien als Folgeerscheinungen von Hirngeschwülsten. Archiv f. Psychiatrie 110, 445–458 (1939). https://doi.org/10.1007/BF01814817
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