Zusammenfassung
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1.
DieCajal-Smirnowschen myelinhaltigen Fasern sind normal vorhandene Elemente des menschlichen Kleinhirns.
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2.
Ihre Lokalisation ist streng paläocerebellar, die Prädilektionsstellen sind der Lobus anterior vermis und der Flocculus.
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3.
Ihre Endigung in der Kleinhirnrinde ist nirgends auffindbar, sie kehren nach kürzerem-längerem Verlauf immer in die Marksubstanz zurück.
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4.
Von ihren Ursprungsquellen kann dasPurkinje-System mit Sicherheit ausgeschlossen werden, ebenso auch die endogenen Assoziationselemente der Kleinhirnrinde.
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5.
Auch von den afferenten Systemen fällt die pontine Faserung wegen ihrer fast ausschließlich neocerebellaren Verbindung weg und so bleiben nur die paläocerebellopetalen Elemente (vestibulo- und spinocerebellar) übrig, zwischen denen aber keine weitere Zergliederung mehr möglich ist.
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6.
Es hat den Anschein, daß dieCajal-Smirnowschen Fasern bei endogenen Nervenkrankheiten in exzessiver Entwicklung vorkommen können (s. Fall Kleinhirnataxie mit Idiotie, Abb. 6).
Literaturverzeichnis
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v. Sántha, K. Die Cajal-Smirnowschen Fasern — ein normaler Bestandteil des menschlichen Palaeocerebellums. Archiv f. Psychiatrie 93, 142–158 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01814422
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