Schlußfolgerungen
1. Mittels der von uns vorgeschlagenen Modifikation der Bestimmung von Nickel und seiner Kontrolle (durch das „Tropfverfahren“) läßt sich normalerweise Nickel im Liquor und im Blut nicht nachweisen. 2. Geben wir Nickel per os in verhältnismäßig großen Dosen (1–20 mg auf 1 Kilo Gewicht), so werden keine merklichen schädlichen Wirkungen hervorgerufen; das Metall ist dabei im Liquor nicht nachzuweisen. 3. Die intravenöse Einführung von Nickelsalzen in kleinen Dosen (1–5 mg auf 1 Kilo Gewicht) stört gleichfalls die Funktionen der Blut-Liquorschranke nicht; das Metall kann im Liquor auch nicht in Spuren nachgewiesen werden. 4. Toxisch und im Liquor verhältnismäßig leicht nachweisbar sind Nickeldosen von 5–10 mg auf das Kilo Gewicht; die tödlichen Dosen liegen von 10 mg aufwärts. 5. Eine relative Wirkung der Nickelsalzlö sungen wird im tierischen Organismus offenbar nicht beobachtet. 6. Wegen des Widerstandes der Blut-Liquorschranke gegenüber Nickel und der Leichtigkeit seiner Ausscheidung durch den Darm und die Leber, ist dies Metall für Industriearbeiter auch der speziellen Vernickelungswerkstätten als unschädlich zu betrachten, und auch die Zubereitung von Speisen in Nickelgeschirren kann gestattet werden.
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Manoiloff, E.O., Friedmann, A.P. Über die Durchlässigkeit der Blut-Liquorschranke für Nickelsalze. Archiv f. Psychiatrie 99, 762–772 (1933). https://doi.org/10.1007/BF01814330
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