Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit berichtet über Versuche mit 4 verschiedenen Einsporangienlinien vonPhytophthora infestans.
Die Kultur- und Infektionsmethoden werden beschrieben. Es werden für diese Versuche Kulturen auf Malzextraktagar, Kartoffelknollen und Kartoffellaub neben- und nacheinander benutzt, um einerseits die Vermischungsgefahr weitgehend zu vermeiden und andererseits die Infektionstüchtigkeit der Sporen auf dem Optimum zu halten.
Die Ergebnisse von Infektionsversuchen mit den 4 Linien des Pilzes auf 246 Kartoffelklonen werden besprochen. Es handelt sich umF 1,F 2,F′2,F′3,F′4, Klone der KreuzungSolanum demissum x Solanum tuberosum. Nach ihrem Verhalten gegenüber den 4 Phytophthoralinien zerfallen diese 246 Klone in 5 Klongruppen: A, W, K, M, Z. Das Verhalten der 4 Linien auf diesen Gruppen wird dargestellt.
Die Bedeutung der verschiedenen Linien des Pilzes für die züchterische Arbeit wird diskutiert. Nicht die geographische Verbreitung einer Pilzrasse, sondern ihre Aggressivität gegenüber dem Zuchtmaterial des Züchters bestimmt ihre Bedeutung für unsere züchterischen Arbeiten.
Ein Testsortiment zur Charakterisierung der 4 Linien wird angegeben.
Die Möglichkeiten der Entstehung und der Auffindung weiterer Pilzrassen werden besprochen.
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Schick, R., Lehmann, H. Zur Physiologischen Spezialisierung vonPhytophthora infestans de Bary. Der Zuchter 8, 34–46 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01811734
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01811734