Einfluß von Cer(III)- und Lanthan(III)-nitrat auf das Wachstum von Aspergillus niger und die Bildung von Säuren

Zusammenfassung

• 1. Die zu Beginn der Gärperiode äußerst starke Hemmung des Säurestoffwechsels durch Cer- und Lanthanionen läßt sich in erster Linie mit ihrer “phosphatatisch”-katalytischen Wirkung erklären. Die markante Erholung des Säurestoffwechsels im weiteren Verlauf der Beobachtungszeit wird auf eine allmähliche Bindung der Cerund Lanthanionen in Form ihrer Phosphate und dem damit verbundenen Verlust ihrer katalytischen Wirkung zurückgeführt. Daneben findet im Verlauf des Gärprozesses eine weitere Aussehaltung von Cer- und Lanthanionen statt, so daß sie in der Folge ihren katalytischen Effekt nicht ausüben können: Unter ihrem Einfluß kommt es zu einer erhöhten Produktion von Oxalsäure und damit zu einer Ausfällung von unwirksamem Cer- und Lanthanoxalat.

  Auch bei geringen Zusätzen von Cer und Lanthan ist bis zum Ende der Gärperiode eine Auswirkung im Säurestoffwechsel unverkennbar, so daß man annehmen muß, daß neben der phosphatatisch-katalytischen Wirkung, die mit der Zeit abklingt, eine anhaltende Beeinträchtigung von Enzymen oder Enzymsystemen auftritt. Offensichtlich dient auch hier die erhöhte Gluconsäurebildung dem Pilz zur Entlastung des gehemmten Citronensäurecyclus.

• 2. Die auffallend schwammige Beschaffenheit des Mycels, besonders in der ersten Zeit, lehrt, daß beiAspergillus niger durch Salze seltener Erden der Eiweißstoffwechsel in Mitleidenschaft gezogen wird. Auch phosphorsäurehaltige Verbindungen, die maßgebend am Zellaufbau beteiligt sind, werden abgebaut oder ihre Bildung wird behindert. Eine beschleunigte und verstärkte Conidienbildung ist unverkennbar.