Zusammenfassung
Die bisher im au\eralpinen Europa ausschlie\lich angenommenen O-W-Gebirgszusammenhänge haben sich an dessen Südrand nicht als haltbar erwiesen: das variscische Gebirgssystem liegt nicht einfach glatt und parallel neben den Alpen; es erstreckt sich mit mehreren Ästen in den Alpenraum hinein, während dabei zwischen den abschwenkenden Ästen Lücken im W-O-Streifen entstehen. Nach geophysikalischen Untersuchungen (über mikroseismische Bodenunruhe) kann auch der bisher angenommene Zusammenhang der kaledonischen Ketten von Schottland und Norwegen nicht bestehen. All das führt nun zu der Vorstellung eines submeridional von der Nordsee bis ins Alpengebiet sich erstreckenden Senkungsstreifens, der von den Gebirgszügen der aufeinanderfolgenden Orogenesen nicht gequert, sondern nur randlich eingesäumt wird, und der seinen epirogenen Charakter als Tiefscholle die geologischen Epochen hindurch nachweislich bewahrt hat.
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Schwinner, R. Die Germanische Nord-Süd-Senke. Geol Rundsch 25, 26–38 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01810206
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01810206