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Balkanforschungen des geologischen Instituts der Universität Leipzig. 1. Reise 1926

II. Zur Morphologie des Balkangebietes

  • Aufsätze und Mitteilungen
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Geologische Rundschau Aims and scope Submit manuscript

Schluß

Faßt man nunmehr das gesamte zur Darstellung gebrachte Material zusammen, so ergibt sich folgendes Bild:

Der Balkan bildet die nördlichste der verschiedenen parallel zueinander verlaufenden Aufwölbungszonen (Großsättel) der östlichen Balkanhalbinsel, die im Nordwesten in die der Karpathen übergehen. Nach Osten findet eine Auflösung des Balkangroßsattels statt. Ein Fremdkörper im Großfaltenbau Bulgariens scheint das Strandža-Gebirge zu sein. Dazu treten in dem östlichen Teil des Balkangebietes Bewegungen, die nichts mit der Ost — West streichenden Großfaltung, der für Kettengebirge charakteristischen Form der Wölbungstektonik (Abendanon, W. Penck) zu tun haben, vielmehr das ganze westliche Randgebiet des Pontus umfassen, und zu Limanbildung geführt haben. Ihre Bewegungsachse verläuft in Südost—Nordwest-Richtung.

Aus diesem auf Grund der bisher vorliegenden Beobachtungen entworfenen Bild der morphologisch-wirksamen Bewegungen im Balkangebiet gehen ohne weiteres die Probleme hervor, denen die Untersuchungen in nächster Zeit gewidmet sein müssen. Es handelt sich dabei einerseits rein morphologisch um eine kartographische Festlegung der verschiedenen Einebnungsflächen und genaueste Bestimmung ihrer Höhenlage, und andererseits stratigraphisch um eine Feststellung des Alters möglichst vieler dieser Flächen. Hierzu ist ein genaues Studium der Stratigraphie und Lagerung der ihnen korrelaten Jungtertiärablagerungen notwendig. Auf Grund dieser Beobachtungen kann dann die regionale Verbreitung, der Sinn und womöglich das Ausmaß der Bewegungen festgestellt und ein genauerer Einblick in die jüngere geologische Vergangenheit Bulgariens, der Abtragungswie Ablagerungsgebiete erstrebt werden.

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Gellert, J.F. Balkanforschungen des geologischen Instituts der Universität Leipzig. 1. Reise 1926. Geol Rundsch 18, 164–188 (1927). https://doi.org/10.1007/BF01805123

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