Zusammenfassung
Es stellt sich z. Z. heraus, daß die herrschende Vorstellung vom Aufbau der nördlichen Kalkalpen aus einer begrenzten Anzahl von nachträglich gefalteten weitreichenden Überschiebungsdecken der Richtigstellung bedarf. In der vorliegenden Arbeit wird auf Grund von neuen Spezialkartierungen für die im Allgäu weitverbreitete Lechtaldecke der Nachweis geführt, daß sie im Hochvogelgebiet, also in ihrer Mitte, in die angeblich unterlagernde Allgäudecke mehrfach ohne Grenze übergeht. Infolgedessen muß nicht nur das Hornbachfenster angezweifelt, sondern auch weiter im N die bisherige Deutung der Kalkalpentektonik revidiert und ein neuer Baustil gesucht werden.
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Hamann, P.J., Kockel, C.W. Luitpoldzone, Bärgündele und das Ende der Lechtaldecke. Geol Rundsch 45, 204–213 (1956). https://doi.org/10.1007/BF01802008
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